Unsichtbare Dynamische Seiten

Das Internet besteht nicht nur aus statischen Webdokumenten, die durch Suchmaschinenrobots erfassbar sind. Ein zunehmender Teil der Informationen wird durch Datenbanken geliefert. Das Internet dient hier nur als Übertragungsmedium und nicht als Datenspeicher. Einfaches Beispiel sind Fahrpläne und Telefonbücher. Man findet im Internet keine langen Listen mit Namen und Nummern, sondern eine Abfragemaske. Aus der Kombination von Namen und Adresse wird eine Ergebnisseite zusammengebaut, und zwar „on the fly“ oder „zur Laufzeit“, also im Augenblick der Abfrage. Die Seiten existieren nur einen Augenblick lang auf dem Rechners des Benutzers.

Da aber kein Suchmaschinenrobot eine solche Abfrage startet, sind alle Millionen und Abermillionen von Telefonnummern nicht durch normale Internetsuchmaschinen herauszufinden, sie sind daher in Bezug auf Suchmaschinen „unsichtbar“.

Datenbanken sind Multiplikatoren

Um an die Informationen des Invisible Web heranzukommen, muss man also nicht nach der Information selber suchen, sondern nach der Stelle, die diese Informationen zur Verfügung stellt. Im Falle der Telefonbücher ist der Ort, an dem die Informationen abgerufen werden können, leicht zu bestimmen. Zumindest hierzulande. Komplizierter wird es schon, wenn man Ausland suchen möchte: Wo steckt das Telefonbuch von Portugal? Neben Kenntnissen der Sprache müssen Sie jetzt vielleicht erst einmal wissen, wie die Internetadresse eines allgemeinen Webkataloges von Portugal lautet, wo möglicherweise ein Telefonbuch gelistet ist. Und um das herauszufinden, brauchen Sie vielleicht ein Verzeichnis portugiesischer Suchdienste...

Ein ähnliches Vorgehen kann beispielsweise bei der Suche nach medizinischen Informationen nötig werden: Es gilt, die medizinische Datenbank zu finden, die dann den Zugang zu ihrem speziellen unsichtbaren Web ermöglicht. Man spricht bei Informationen, auf die über Datenbanken im Internet zugegriffen werden kann, auch vom „Deep Web“.