Suchfibel / Die Kunst des SuchensZeichenketten

Zeichenketten

"Was Eines ist, kann nicht Alles sein." Will heißen: Wenn ich ein Ding bezeichne, dann meine ich genau das Ding, das ich bezeichne, und kein anderes. Das ist nicht so banal, wie es klingt.

Am Anfang war also das "Ding", dann kam jemand und gab ihm einen Namen, formte also einen Begriff. Wenn dieser Begriff jetzt in Sprache gefasst wird, entsteht ein Wort. Wenn dieses Wort ein Computer verarbeiten soll, dann ist das für ihn eine Zeichenkette, ein Code. In genau dieser Reihenfolge. Hier darf nichts durcheinanderkommen. Der Computer kann diese Schritte nicht zurückgehen, denn er versteht die Bedeutung des Wortes nicht. Er versteht gar nichts, sondern jongliert weiter seine Zeichen und Zahlen.

Die Forschung an der künstlichen Intelligenz steckt noch in den Kinderschuhen. Dort wird versucht, den Rechnern unsere scheinbar einfache und für ein Elektronengehirn doch enorm komplexe Begriffswelt beizubringen. Bis das soweit ist, müssen wir selber denken.

Wenn ich nun zwei Dinge bei ihrem Namen nenne oder mehrere, dann habe ich zwei oder mehrere verschiedene Begriffe und damit auch verschiedene Worte, die erstmal nichts miteinander zu tun haben. Ich beginne zu unterscheiden und zu katalogisieren. Erst wenn ich sie zusammenfasse, bekommen sie eine Verbindung. Und zwar nur dadurch, dass es mir einfällt, diese Zusammenfassung vorzunehmen. Die Begriffe selber "wissen" gar nichts davon. Nebenbei, ob sie etwas von ihrer eigenen Existenz wissen, darüber wird heute noch gestritten. Zum Glück brauchen wir da nicht mitzustreiten; schließlich interessiert uns nur, wie wir diese Begriffe zusammenbringen.

Denn sie wissen nicht, was sie tun

Jetzt wissen Sie, dass der Computer überhaupt nicht weiß, was er da mit den Begriffen anstellt. Eine Suchmaschine sucht nur nach Zeichenketten. Sie hat keinen Schimmer, dass "Mist" im Deutschen das ist, was Tiere machen (Menschen hin und wieder auch) und im Englischen "Nebel" bedeutet. Ganz geruchlos. Das wusste übrigens einer der frühen Chefs von Rolls Royce auch nicht. Das damalige Spitzenmodell sollte, weil es so leise und unauffällig war, "Silver Mist" heißen. Das wurde von einem fremdsprachlich bewanderten Angestellten verhindert. Der Apparat ist inzwischen ein Klassiker und heißt jetzt "Silver Cloud".

Wenn der Computer also keine Bedeutungen kennt, wie soll er dann etwas über sinnvolle Verknüpfung von Begriffen wissen? Der Unterschied zwischen dem Begriff "Kaffeemaschine" und "Klompfastikumpi" ist leicht zu erkennen. Für Sie. Das sind nicht nur unterschiedliche Zeichenketten - das weiß auch der Computer - sondern das erste ist ein Begriff und das zweite ein Wort ohne Bedeutung. Der Computer weiß aber gar nicht, dass das zweite Wort Nonsens ist und wird sich nicht beschweren, wenn er danach suchen soll.

Jetzt kommt es auf Sie an. In Sachen Begriffskenntnis sind Sie allen Rechnern dieser Welt haushoch überlegen. Diese Trumpfkarte können Sie jetzt ausspielen. Wenn Sie einen Begriff suchen und ein Wort eintippen, dann kennen Sie nicht nur die Bedeutung dieses Begriffes, sondern auch etliche damit unmittelbar oder mittelbar zusammenhängende Begriffe. Sie können dem Rechner einen Tipp geben, in welche genauere Richtung Sie steuern wollen und er suchen soll. Indem Sie nicht nur ein Wort eingeben, sondern zwei oder mehr.

Nun genügt es nicht dem Rechner einfach eine Kolonne von Zeichenketten (nur Sie wissen, dass es Begriffe sind) einzugeben. Ein Rechner will schließlich was zu rechnen haben. Also will er wissen, in welchem Verhältnis die eingetippten Worte zueinander stehen. Die Suchbegriffe müssen logisch verknüpft werden.



Zugegeben: Ein etwas abstraktes Thema auf dieser Seite. Aber für den Hintergrund zur Suche gut zu wissen, und wenn man sich drauf einläßt, ist es echt spannend.