Bessere Benutzeroberflächen - und Benutzer!

Der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine wird seit noch nicht allzu langer Zeit etwas mehr Beachtung geschenkt. Lange Zeit waren Vordenker wie Jacob Nielsen (einer der führenden Softwareergonomen, ehemals bei der Firma Sun, heute mit einer eigenen Beratungsfirma) ein Rufer in der Wüste. Solche Fachleute wurden teilweise nicht einmal von großen Softwarefirmen angehört, geschweige denn von den Gestaltern von Interfaces im WWW.

Die Tatsache, dass eine Webseite und erst recht eine Suchmaschine von Leuten mit Ahnung von Computern gemacht wird, verführte in den Anfangszeiten nicht wenige zu der Annahme, dass auch die Benutzer der Maschinen solche Ahnung von Computern haben und dass demzufolge gar keine erläuternde Kommunikation stattzufinden habe. Diese Einstellung musste revidiert werden - trotzdem bleibt auf diesem Gebiet noch viel zu tun.

Gravierende Usability-Probleme sind zum Glück bei den großen und etablierten Suchmaschinen kein Thema mehr. Aufwendige Tests und Befragungen sollen sicherstellen, dass die Nutzer auch verstehen, was da auf dem Monitor passiert.

Bessere Benutzer!

Aber auch der Nutzer muss lernen. Die naive Annahme, das "Wunderteil" Computer könne auf einzelnen Knopfdruck selbst unspezifische Fragen beantworten, muss einer anderen Einstellung weichen: Wer komplexe System nutzen will, muss wenigstens eine Ahnung von dem haben, was da passiert. Neugier und Offenheit für die angebotenen Hilfsmittel müssen schon vorhanden sein. Wer stur ellenlange Ergebnislisten durchklickert statt in die angebotenen Rubriken zu wechseln oder die Suchbegriffe zu spezifizieren, dem kann auch mit ausgeklügelten Nutzeroberflächen nicht geholfen werden.