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Business suchen
Dass Zeit Geld ist, wissen alle. Oder behaupten es zumindest. Dass lange Sucherei teuer ist, folgt eigentlich daraus. Dass die Investition in ein leistungsfähiges Dokumentenverwaltungs- und Retrievalsystem zwar
teuer und aufwendig ist, unterm Strich dann aber doch wieder Geld spart, diese Erkenntnis offenbart sich nur denjenigen, die auch an die Betriebsausgaben von Morgen denken.
Und dabei müssen wir alle immer mehr wissen. Die Entscheidungsspielräume werden immer kürzer und die Möglichkeiten, etwas Wichtiges zu übersehen, immer vielfältiger.
Die von zukunftsbegeisterten Visionären häufig zitierte "information at your fingertips" ist weit mehr als eine technologische Herausforderung bei der Produktion preiswerter Anzeigegeräte im Subminiaturformat.
Weniger die technischen Voraussetzungen als die implizierte Freiheit im Datenraum sind vielen Entscheidern suspekt. Was für den Abteilungsleiter noch angehen mag, ist für eine Schreibkraft undenkbar. Einfach
nachgucken, ohne den Vorgesetzten zu fragen?
Das propagierte papierlose Büro funktioniert nicht ohne eine gründlich durchdachte Dokumentenverwaltung und zusätzliche Suchmechanismen, die diese ergänzen. Schließlich reduziert sich der Kontakt mit der
Information auf das gläserne Rechteck des Bildschirmes. Fachfremde Assoziationen, die im Archiv helfen Dinge wiederzufinden ("Es war ein roter Ordner mit ´nem Markerstrich hinten drauf."), fallen komplett weg
und müssen durch erweiterte Suchkonzepte ersetzt werden.
Die Sammlung, Speicherung und Aufbereitung heterogener elektronisch gespeicherter Informationen ist bislang nur unzureichend gelöst. HTML-Dokumente bestehen aus vielen einzelnen Dateien, die bislang recht
umständlich einzeln abgespeichert oder mit Hilfe spezieller Software für die lokale Benutzung aufbereitet werden müssen. Von der intuitiven Handhabung von Papierstapeln oder Ablagemappen keine Spur.
Die Vernetzung zentraler Informationsanbieter wird eine wichtige Aufgabe der Zukunft sein. Im medizinischen Bereich werden erhebliche Anstrengungen unternommen, Ärzte, Apotheker, medizinisches Fachpersonal, aber auch Patienten mit Hintergrundinformationen und Forschungberichten zu versorgen, teilweise sogar kostenlos. Auf der anderen Seite bestehen auch noch große Lücken: So gibt es in vielen
Großstädten bislang keinen funktionierenden Nachweis von Klinikbetten für eine Spezialbehandlung. Die Folge sind irrgeleitete Rettungs- und Notarztwagen, die mitsamt mühsam am Leben gehaltenem Patienten die halbe
Stadt durchqueren müssen.
Die richtige Information zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Bis dahin gibt es noch viel zu tun.
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